
Spiritualität - was bedeutet das?
Vor genau 15 Jahren erhielt ich die Diagnose Krebs. In diesem Moment wusste ich: es ist Zeit für einen radikalen Wandel. Ich entschied mich für ein ALL-IN. Ohne Spiritualität hätte ich diesen Weg nicht geschafft.
In meiner täglichen Arbeit erlebe ich heute zunehmend, dass wir alle auf der Suche nach etwas Tieferem – nach einem Sinn, einer Verbindung oder einem inneren Anker, der uns in unserer hektischen Welt Halt gibt, sind.
Meine Klientinnen und Klienten sagen: „Bisher hat mein Kopf – mein Verstand – mein Leben dominiert. Das muss sich ändern!“
Spiritualität ist das Streben nach einem tieferen Sinn im Leben, innerem Wachstum, Harmonie und der Verbindung mit etwas, das über das rein Materielle hinausgeht. In der Psychologie gibt Viktor Frankl Antworten auf die grundlegenden mentalen Fragen des Lebens.
Obwohl Spiritualität oft mit Religion assoziiert wird, ist sie nicht zwangsläufig religiös. Viele Menschen sehen Spiritualität als einen sehr persönlichen Weg, der individuelle Erfahrungen und Erkenntnisse in den Mittelpunkt stellt, im Gegensatz zu festen dogmatischen Strukturen.
Kernelemente der Spiritualität können sein:
Selbsterkenntnis: Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Inneren, den eigenen Gedanken, Gefühlen und Werten, zum Beispiel durch Psychohygiene, Lebensberatung und Coaching.
Sinnsuche: Fragen wie „Warum bin ich hier?“ oder „Was ist der Sinn des Lebens?“ werden in tiefgehenden Gesprächen erkundet.
Verbundenheit: Das Gefühl, mit anderen Menschen, der Natur oder dem Universum im Einklang zu stehen, wird oft durch Naturerfahrungen und Manifestationen gestärkt.
Achtsamkeit: Im gegenwärtigen Moment zu leben und das Hier und Jetzt bewusst wahrzunehmen, geschieht zum Beispiel durch Yoga und Meditation.
Transzendenz: Das Streben, über das Alltägliche hinauszugehen und Einsichten zu gewinnen, die jenseits der normalen menschlichen Erfahrung liegen, kann durch Atemtechniken und Meditations- oder Schweige-Retreats gefördert werden.
Mitgefühl: Güte und Empathie für alle Lebewesen werden beispielsweise durch Metta-Meditation kultiviert.
Dankbarkeit: Eine Möglichkeit, das Herz zu öffnen und den Fokus von Mangel auf Fülle zu richten, findet sich im Journaling.
Demut: Die Anerkennung, dass es größere Kräfte oder Wahrheiten gibt, die über das eigene Ego hinausgehen, hilft, Stolz und Überheblichkeit zu überwinden, etwa durch das Lesen spiritueller Schriften.
Mystische Erfahrungen: In manchen spirituellen Traditionen wird die direkte, oft transzendente Erfahrung des Göttlichen oder einer höheren Realität betont, etwa durch Medialität.
Das Loslassen des eigenen Egos: Die Erkenntnis, dass das Selbst als isoliertes Ego eine Illusion ist, ermöglicht tiefere Einsichten in die Realität, oft gelehrt durch Buddhismus oder Tantra.